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Alinbu Wissen: Management

BetaCodex Grundlagen (Teil 1) - Management am Ende der Leistungsfähigkeit


Die Sozialtechnologie Management hat bei ihrer Einführung vor über 100 Jahren große Erfolge gefeiert. Mit seinem 1911 erschienenen Werk „The principles of scientific management“ hat Frederick Winslow Taylor einen Quantensprung vollzogen. Planwirtschaft mit Zentralisierung der Steuerung und Standardisierung der Prozesse waren in Zeiten eines stabilen, planbaren Marktes der Hit! 

“Der nachhaltigste Maßstab für Taylors Einfluss ist sein Beitrag zum modernen Wohlstand selbst, denn seine Produktionsmethoden trugen zur Schaffung des höchsten Lebensstandards bei, den die Welt je gesehen hat.”

(Prof. Andrea Gabor, “The Capitalist Philosophers”, 2000)

Seither wurden die Prinzipien bestenfalls optimiert und bilden im Kern immer noch die DNA der meisten Unternehmen. Was damals vorteilhaft war, schadet Unternehmen heute. Der Markt ist nicht mehr planbar und stabil, sondern hoch volatil, dynamisch und komplex. Standardisierte Prozessabläufe und eine zentrale Steuerung sowie budegtgetriebene Planwirtschaft verhindern die schnelle Reaktion auf die sich ständig ändernden Marktbedingungen.Tatsächlich geht es noch viel weiter: Beim Handeln wird auf die Erfüllung der Pläne geachtet. Die sich veränderte Realität bleibt unbeachtet oder kann aufgrund der Planungsvorgaben nicht berücksichtigt werden. Eine angemesse Geistesgegenwart tritt in den Hintergrund. In einem sich immer schneller verändernden Markt ist das im wahrsten Sinne des Wortes tödlich: 
22 von 23 in den USA neu gegründeten Unternehmen überleben das erste Jahr nicht, nur ein Unternehmen, welches von Anfang an im Dow-Jones notiert war, existiert heute noch (General Electric) und die durchschnittliche Lebensdauer von Dow-Jones-Unternehmen beträgt gerade einmal 14 Jahre [Ackoff, 2003].

Trotzdem ist Planung (z.B. Strategieplanung, Budgetplanung, Personalplanung) immer noch tief in unseren Unternehmen verortet. Ohne Planung ist ein Unternehmen im herkömmlichen Sinne gar nicht managebar oder steuerbar. Eine zentrale Unternehmenssteuerung kommt den Steuerimpulsen vom Markt jedoch nicht mehr hinterher. Management kommt an dieser Stelle an das Ende seiner Leistungsfähigkeit.

Es bedarf einer Alternative, die Geistesgegenwart fördert und agiles, wendiges Handeln erlaubt. Statt geplanter Steuerimpulse durch zentrale Unternehmensführung bedarf es einer Umorientierung hin zu den Steuerimpulsen, die der Markt bietet.

Serie: BetaCodex-Grundlagen

 

Siehe auch:

Frederick W. Taylor