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Management am Ende der Leistungsfähigkeit

Serie: BetaCodex Grundlagen (Teil 1)


Management ist ein Kind des Industriezeitalters.

Es entstand, um Massenproduktion und Fabriken zu steuern: Menschen als austauschbare Teile, organisiert über Planung, Kontrolle und Hierarchie. Frederick Taylor und Henry Ford lieferten die Blaupause – und sie funktionierte. Damals.

Heute ist das Modell verbraucht. Management hat seine Leistungsfähigkeit überschritten.

Warum ist Management ein Auslaufmodell?

  • Es setzt auf Kontrolle statt auf Zutrauen. In komplexen Märkten führt das zu Trägheit, nicht zu Anpassung.
  • Es trennt Denken und Handeln. Manager planen, Mitarbeitende führen aus – das bremst Geschwindigkeit und Verantwortung.
  • Es blickt nach innen. Statt Wertschöpfung am Markt steht die Bürokratie im Vordergrund.

Management war erfolgreich im 20. Jahrhundert. Im 21. ist es ein Hemmschuh.

Was passiert, wenn Unternehmen am Management festhalten?

  • Sie verlieren Dynamik, weil Entscheidungen durch Hierarchien geschleust werden.
  • Sie verbrennen Talente, weil Menschen nicht gestalten dürfen, sondern nur Vorgaben erfüllen.
  • Sie blockieren Innovation, weil Steuerung und Kontrolle die Illusion von Sicherheit wichtiger machen als Lernen.

Kurz: Wer weiter managt, bleibt zurück.

Wie sehr ist Ihr Unternehmen noch in Tradition verhaftet?

Viele Unternehmen halten sich für modern, agil, jenseits klassischer Hierarchie. Doch schauen Sie genau hin: An diesen Merkmalen erkennen Sie, dass Sie noch immer tief im Managementdenken des Industriezeitalters stecken.

  • Zentrale Budgets
    Wenn Budgets von oben zugeteilt werden – statt dass Teams selbst über ihre Mittel verfügen – dann arbeiten Sie im Geiste von 1911, nicht 2025.
  • Jobtitel und Funktionsbeschreibungen
    Wenn die Aufgaben eines Menschen durch ein Organigramm definiert sind – nicht durch Marktbedürfnisse – dann ist das Taylorismus in Reinform, selbst wenn der Jobtitel agil und modern klingt, so wie bei Product Owner, Scrum Master oder Release Train Engineer.
  • Projektfreigaben durch Management
    Wenn Entscheidungen über Vorhaben durch Gremien, Führungskräfte oder Product Owner geplant und „genehmigt“ werden, sind Sie in der Logik von Steuerung und Kontrolle gefangen.
  • Performance-Management
    Wenn Leistung in jährlichen Mitarbeitergesprächen gemessen wird und individuelle Leistungsmessung dominiert, dann ist das ein Relikt aus der Ära von Henry Ford – obwohl Wert längst im Netzwerk entsteht.
  • „Agile Transformation“ unter zentraler Steuerung
    Wenn Agilität durch ein „Agile Office“ oder einen „Transformation Manager“ verordnet wird, haben Sie Agilität mit Management überzogen – und ihre Wirkung neutralisiert.

Diese Praktiken erscheinen selbstverständlich. Doch sie sind Symptome einer 100 Jahre alten Denkschule. Wer sie weiter pflegt, betreibt ein Museum – kein Unternehmen. Profit ist für Sie Nebensache oder gänzlich egal.

Was kommt nach dem Management?

Die Alternative ist längst da: unternehmerische Selbstorganisation.
Gestützt auf Prinzipien wie im BetaCodex, lösen sich Unternehmen vom Denken in Abteilungen, Führungsebenen und Machtzentren.

  • Dezentralität: Entscheidungen dort, wo Wert entsteht.
  • Marktorientierung: Teams richten sich am Kundennutzen aus, nicht am Organigramm.
  • Transparenz: Alle sehen, was zählt – nicht, was die Hierarchie erlaubt.

Das ist kein Modell für die Zukunft. Das ist Praxis, heute schon erprobt in Unternehmen weltweit.

Serie: BetaCodex-Grundlagen

 

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